German Open 2012
Bronze für Natascha Pfitzer am Profi -Tag der German Open in Ju-Jutsu-Fighting
Am ersten Oktoberwochenende 2012 trafen sich wieder einmal die Ju-Jutsu-Fighter aus der ganzen Welt in Hanau bei der German Open. Aus insgesamt 17 Ländern und 120 Vereinen wurden in den Altersklassen U10 bis Senioren in verschiedenen Gewichtsklasse auf 10 Tatami-Matten zwei Tage lang gekämpft. Mit knapp 750 Fightern und 110 Duopaaren kämpften an den beiden Tagen annähernd tausend Wettkämpfer/innen in der August-Schärtner-Halle gegeneinander – neuer Rekord.
Für dieses Groß-Event im Ju-Jutsu-Sport fuhr der Judo-Club Erbach e.V. gut vorbereitet und motiviert nach Hanau um sich mit der Welt-Elite zu messen. Die Konkurrenz war dieses Jahr in einigen Gewichts- und Altersklassen so groß, dass für den Odenwälder Verein am Ende des zweiten Wettkampftages kein Fighter auf dem allerobersten Treppchen stand.
Die sportliche Veranstaltung begann am Samstag mit dem Profi-Tag. Für den JC Erbach waren fünf Wettkämpfer und zwei Wettkämpferinnen am Start. Die Altersklasse Senioren männlich bis 69 kg war mit 32 Wettkämpfern auch international so stark besetzt, dass in zwei Pools und zwei Trostrunden über mehrere Stunden im Ko-System gekämpft werden musste. Aus Deutschland waren 11 Wettkämpfer vertreten, zwei davon vom Judo-Club Erbach e.V. Oleg Khitro verlor nach einem Freilos seinen ersten Kampf gegen den späteren 3. Platzierten Franzosen Michael Garnier. Nach einem weiteren Freilos verlor er dann in der Trostrunde gegen den Belgier Yuri Semionov. Georg Keßler kämpfte in der gleichen Gewichts- und Altersklasse im anderen Pool. Er verlor gegen den Niederländer Rick van Velzen und musste ebenfalls in die Trostrunde. Hier konnte er sich gegen seinen Gegner aus Österreich Christian Stadlbauer leider nicht durchsetzen. Oleg Khitro und Georg Keßler erreichten in dieser Klasse den 25. Platz.
Die Klasse Senioren männlich bis 77 kg hatte ein ähnlich großes Teilnehmerfeld. Hier verlor Malte Wolfers seinen ersten Kampf gegen den späteren German-Open-Sieger Sebastien Marty aus Frankreich. Gegen den Italiener Cristian Minuto verlor er leider auch in der Trostrunde. Malte Wolfers erreichte ebenfalls den 25. Platz.
Besonders bei den Senioren ist die Leistungsdichte sehr groß, deshalb ist die gezeigte Leistung von Oleg, Malte und Georg, trotz der knapp verlorenen Kämpfe hoch anzuerkennen.
Jochen Keßler startete in der Klasse U 21 bis 69 kg mit 19 Konkurrenten. Seinen ersten Kampf gegen den Polen Mateusz Sporys gewann er genauso wie den zweiten Kampf gegen den Slowenen Zan Arteij. Im Halbfinale musste er sich gegen den späteren German Open-Sieger Johannes Aumüller aus Bayern geschlagen geben. Aufgrund von Fehlentscheidungen der Schiedsrichter im Kampf um Platz 3 - wieder gegen den Polen Sporys - musste sich Jochen Kessler mit dem 5. Platz zufrieden geben.
Isabel Wacht (U 21) musste sich diesmal in der für sie unvorteilhaften höheren Kategorie bis 62kg gegen 11 Wettkämpferinnen behaupten. Nach einem Freilos verlor sie ihren Kampf gegen die Silber-Medaillen-Siegerin Melissa Jol aus den Niederlanden. Den Kampf in der Trostrunde gegen Lara Jelic aus Slowenien verlor sie leider ebenfalls. In dieser Gruppe errang Isabel Wacht den 7. Platz.
Bei seinem Debüt in der U18 bis 55 kg startete Jan Gronewold in einer Gruppe mit 19 Wettkämpfern. Nach einem Freilos gewann er den Kampf gegen Philip Bauer aus Bayern. In seinem zweiten Kampf musste er sich gegen den Belgier Jahro Michielsen geschlagen geben. In der Trostrunde kämpfte er gegen Nicolas Lindner aus Bayern. Diesen Fight verlor er ebenso. Jan Gronewold erkämpfte sich den 9. Platz.
Für die positive Überraschung am Ende des 1. Wettkampftages sorgte dann Natascha Pfitzer. Obwohl sie fast bis zum Ende dieses Tages auf das Aufrufen ihrer Alters- und Gewichtsklasse (bis 70 kg) warten musste und die Siegerehrungen bereits angefangen hatten, war die Energie noch nicht verschwunden. Sie verlor zwar ihren ersten Kampf gegen die Europameisterin aus den Niederlanden Cynthia Schellingerhout, aber in der Trostrunde setzte sie sich gegen die Polin Magdalena Albrecht durch. Den Kampf um Platz 3 gegen Justyna Sitko - ebenfalls aus Polen – gewann sie mit Full Ippon. Ihr Debüt in der Altersklasse U18 bei dieser German Open krönte sie mit dem Gewinn der Bronzemedaille.
Der Sonntag stand dann im Zeichen der Newcomer. Der Judo Club Erbach e.V. fuhr mit 13 Wettkämpfer/innen in den Altersklassen U12 bis U15 wieder nach Hanau. Die Jüngsten in der Altersklasse U10 ließ Cheftrainer Bernd Keßler bei diesem großen Sport-Event zu Hause.
Nach dem Einmarsch der Fighter ging es gleich zur Sache in der Klasse U15 weiblich bis 48 kg mit Fabienne Wacht. Sie gewann ihren ersten Kampf gegen Jana Martini aus Sachsen und den zweiten mit Full Ippon gegen Pia Draffehn aus Niedersachsen. Das Halbfinale verlor sie gegen die spätere German Open-Siegerin Alica Pommert aus Baden-Württemberg. Den Kampf um die Bronzemedaille verlor Fabienne Wacht unglücklich auf Grund einer nicht nachzuvollziehenden Schiedsrichterentscheidung um einen Punkt gegen Lia Vogt aus Thüringen. Die Erbacherin wurde fünfte.
Björn Gronewold in der Gruppe U15 bis 45kg hatte seinen 1. Gegner Felix Krautwurst aus Rheinland-Pfalz nach einem Freilos im Griff und siegte. Im Halbfinale wurde er aber vom späteren German-Open-Sieger Pascal Schenk aus Baden-Württemberg bezwungen. Im Kampf um den 3. Platz setzte er sich gegen den Niederländer Jasper de Beer durch. Björn Gronewold durfte sich somit über die Bronzemedaille freuen.
Artur Hermann hatte für den JC Erbach an diesem Tag die größte Gruppe mit 20 Wettkämpfern (U15 bis 50kg). Es galt im Doppelpool sich im Ko-System durchzusetzen. Artur Hermann gewann nach einem Freilos gegen Christian Heffele aus Niedersachsen seinen ersten Kampf. Gegen den späteren 3. Platzierten Kevin van Steenis aus den Niederlanden verlor er jedoch. In der Trostrunde setzte er sich durch gegen Joshua Urban aus Hamburg. Den nächsten Kampf gegen Jean Charlier aus Belgien entschied Artur Hermann gleichfalls für sich. Im Kampf um Platz 3 traf er wieder auf van Steenis. Dieser Kampf endete diesmal für den Niederländer mit einem Sieg. Artur Hermann erreichte einen guten 5. Platz.
Das erste Mal in der Klasse U15 bis 57 kg ging Alina Kraft für den Judo Club Erbach e.V. an den Start. Nach dem verlorenen ersten Kampf gegen Melissa Markert aus Bayern hatte sie in der Trostrunde erst ein Freilos, konnte sich aber im zweiten Kampf gegen Ninotschka Wesselowski aus Hessen nicht durchsetzen. Alina Kraft belegte den 9. Platz.
Besser lief es in der Gruppe U15 bis 44 kg für Sophia Schmelzer. Sie verlor zwar ihren ersten Kampf gegen Jasmin Bassermann aus Thüringen durch eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung bei Punktgleichstand. Nach einem Freilos in der Trostrunde und nach einem Motivationsschub gewann Sophia Schmelzer ihnen nächsten Kampf gegen Katharina Kienitz aus Schleßwig-Holstein mit Full Ippon. Im Kampf um Platz 3 setzte sie sich gegen Carolin Schreiner aus Baden-Württemberg durch und gewann die Bronzemedaille.
Tanika Rundel kämpfte diese German Open auch das erste Mal in der U15-Altersklasse (bis 36 kg). Sie verlor ihren ersten Kampf gegen die Belgierin Veronica Zaitseva. Im zweiten Kampf ließ sie aber nichts mehr anbrennen und gewann mit Full Ippon gegen Kyra Lorenz aus Hamburg. Tanika Rundel erreichte für den JCE in der Altersklasse U15 die einzige Silbermedaille.
Für die Altersklasse U12 männlich bis 38 kg trat Yuri Ossipenko an. Im ersten Kampf musste er sich gegen den späteren German Open-Sieger Max Pantschenko aus Baden-Württemberg geschlagen geben. Den zweiten Kampf verlor er gegen den 3. Platzierten Ludvig Trotzig aus Schweden. Yuri Ossipenko erreichte einen guten 5. Platz.
In der U12 bis 46 kg kämpfte Daniel Hermann im System Jeder gegen Jeden mit 4 Gegner. Seinen ersten Kampf gewann er mit Full Ippon gegen Daniel Bauder aus Baden-Württemberg. Bei den weiteren Kämpfen hielt er gut mit, konnte sich aber gegen Kevin Christoforidis aus Schweden, Leon Büttner aus Sachsen-Anhalt und gegen Nikita Zoglo aus Estland nicht durchsetzten. Daniel Hermann erreichte den undankbaren 4. Platz.
Sofie Freudenberger konnte sich in ihrer Gruppe U12 über 48 kg nicht gegen die erfahrenen Wettkämpferinnen Anna Winzer aus NRW, Luzie Grutke aus Schleswig-Holstein und Pauline Brösel aus Sachsen-Anhalt durchsetzen. Sie wurde ebenfalls vierte.
Etwas besser lief es bei ihrem Bruder Noah Freudenberger. Er verlor zwar gegen Philipp Lichtenwald aus Bayern und Heinrich Schlecht. Seinen letzten Kampf gewann er aber mit Full Ippon gegen Lennart Brand aus Niedersachsen. In dieser Gruppe (U15 über 50 kg) kämpfte sein Vereinskamerad Heinrich Schlecht seine erste German Open. Er gewann zwei Kämpfe. Nur dem German Open-Sieger musste er sich geschlagen geben. Erfreulicherweise standen hier für den Judo Club Erbach e.V. am Ende gleich zwei Wettkämpfer auf dem Treppchen: Heinrich Schlecht Silber und Noah Freudenberger Bronze.
Jule Peters und Eileen Heß kämpften ebenfalls in einer Klasse (U12 bis 32 kg) mit- und gegeneinander. Jule Peters gewann gegen Sophie Körner aus Bayern und gegen ihre Vereinskameradin. Der German Open-Siegerin Leonie Vögele aus Baden-Württemberg und Lea Kienitz aus Schleßwig Holstein konnte sie nichts entgegensetzen. Bei einem Kampf wurde entschieden, sie verletzt herauszunehmen. Jule Peters erkämpfte sich die Bronzemedaille. Eileen Heß verlor gegen Jule Peters, gegen Vögele und Kienitz. Den Kampf gegen Körner konnte sie für sich entscheiden. Eileen Heß wurde somit vierte.
Der Judo Club Erbach e.V. fuhr an diesem Tag mit 2 Silber- und 4 Bronzemedaillen recht erschöpft nach Hause. Doch dass die Sportler und Sportlerinnen ohne schwerwiegenden Verletzungen diese beiden Wettkampftage beenden konnten, ist in Anbetracht dessen, dass in diesem Jahr die Ärzte und Sanitäter mehr zu tun hatten, keine Selbstverständlichkeit. Dass der eine Athlet oder die andere Athletin durch umstrittene Schiedsrichterentscheidungen seine/ihre Kämpfe verloren hatte, lag vermutlich auch daran, dass etliche neue unerfahrene Referees bei diesem doch internationalen Turnier auf der Tatami-Matte gestanden hatten. Alle Ergebnisse und Kampflisten sind auch auf www.ju-jutsu-web.de nachzulesen.
Trotzallem war Cheftrainer Bernd Keßler durchaus zufrieden mit seinen Kämpfer/innen und den insgesamt 3 silbernen und 4 bronzenen Medaillen. Schließlich maßen sich bei diesem Wettkampf die Besten der Besten und der Judo Club Erbach e.V. hatte gut mitgemischt. Es zeigt aber auch, um mithalten zu können, dass weiterhin fleißig trainiert und motiviert werden muss. Denn schließlich gilt für nächstes Jahr bei der Austragung der Westdeutschen Meisterschaft 2013 in Erbach bzw. Turnhalle in Höchst/Odw. sich gut zu präsentieren.
Das nächste Event für den JCE ist aber erst einmal das 5. Adventsturnier für die „kleinen“ Fighter U10 bis U15 am 1. Advent 2012 in Campus Sporthalle in Michelstadt.
Fazit, manchmal muss man durch ein Tal gehen um neue Gipfel zu erreichen.