5 Medaillen auf der deutschen Meisterschaft

Dieses Wochenende (21. und 22. Juni) reiste der Judo-Club Erbach e. V. zu den Deutschen Meisterschaften im Ju-Jutsu nach Norderstedt (Schleswig-Holstein).

Neun Erbacher hatten sich durch gute Leistungen in der Wettkampfsaison qualifiziert und wollten sich für das harte Training mit Erfolgen belohnen.

 

Am Samstag gingen die Ju-Jutsu-Fighting-Athlet*innen auf die Matte.

Leany Rohde trat in der  U21 +70 kg an. Sie unterlag in den ersten beiden Kämpfen, konnte sich im dritten Kampf jedoch mit einem Sieg durch technisches K. o. wieder Hoffnung auf eine Medaille machen. Im Entscheidungskampf entwickelte sich ein spannender Schlagabtausch. Bei einem Stand von 16:16 musste die Siegerin durch die Unterbewertung ermittelt werden. Leider war Leany hier schwächer und landete auf Platz 4.

In der U21 bis 63 kg ging Manju Oberle an den Start. Sie siegte in ihrem ersten Kampf eindrucksvoll mit 14:5 und auch ihren nächsten Kampf konnte sie mit 21:8 für sich entscheiden. In den beiden folgenden Kämpfen gelang es ihr sogar, noch einen draufzusetzen. Die Bundeskaderathletin ließ keinerlei Zweifel an ihren Titelambitionen aufkommen und gewann zweimal durch technisches K. o. gegen Sportlerinnen aus Brandenburg und Bayern. Somit wurde sie hochverdient Deutsche Meisterin in ihrer Kategorie.

Paul Wulf (U21, bis 85 kg) startete erfolgreich in den Wettkampftag und besiegte seinen ersten Kontrahenten aus Niedersachsen vor Ablauf der Kampfzeit durch technisches K. o. Im Halbfinale zeigte Paul erneut eine starke Leistung, unterlag jedoch mit 10:13 denkbar knapp. Auch im Kampf um Platz drei verlor Paul unglücklich. Somit stand am Ende der fünfte Platz zu Buche, was Pauls gute Leistung leider nicht widerspiegelte.

Paul Wulf Ju-Jutsu Kämpfer Deutsche Meisterschaft

Paul Wulf (links) trifft seinen Gegner mit einem Fußstoß.

In der U21 bis 77 kg traf Tobias Mück auf ein starkes Teilnehmerfeld. Bereits im ersten Kampf geriet er in Schwierigkeiten und verlor. Sein Gegner wurde später Erster. Doch über die Trostrunde hatte Tobias noch die Möglichkeit, sich mit einer Medaille zu belohnen. Diese wusste er zu nutzen. Er gewann den zweiten Kampf überzeugend und zog ins „kleine Finale“ ein. Dort traf er auf einen Hessen, der ihn vor einem Monat noch um den Titel des Westdeutschen Meisters gebracht hatte. Tobias gelang die Revanche. Er siegte mit einer sehr ansprechenden Leistung und freute sich über die verdiente Bronzemedaille. 

Nikas Manschitz Deutscher Meister 2025

In der Gewichtsklasse U21 bis 62 kg traten mit Nikas Manschitz und Mohamad „Mo“ Rihana zwei Athleten des Judo-Clubs Erbach an. Die Gewichtsklasse wurde im Pool-System ausgetragen, das heißt, jeder kämpft gegen jeden.

Während Nikas seinen Auftaktkampf verschlief und knapp mit 11:12 verlor, startete Mo fulminant und siegte durch technisches K. o. In ihren zweiten Kämpfen verlief es genau umgekehrt: Während Mo sich geschlagen geben musste, siegte Nikas. Einzig in der dritten Runde waren beide siegreich. Nikas gewann mit 15:5, Mo erneut durch technisches K. o. Nun trafen die beiden Erbacher aufeinander. Aufgrund des bisherigen Turnierverlaufs war klar, dass der Sieger dieses Duells auf Platz eins kommen würde. Beide gaben alles und zeigten anspruchsvolle Techniken auf hohem Niveau. Am Ende gewann Nikas und wurde somit Deutscher Meister, Mo kam zu einer starken Bronzemedaille.

Am Sonntag ging es mit BJJ weiter. Es kämpften Emil Pröhl (U21 bis 69 kg), Florian Bork (U21 bis 77 kg) und Eugen Potieiev (Senioren bis 69 kg).

Emil hatte einen schweren Tag: Zwar gelangen ihm im ersten Kampf gute Takedowns und er strahlte auch sonst Kontrolle aus, er erlaubte sich jedoch eine unerlaubte Technik und wurde deshalb für den Kampf disqualifiziert. Auch im zweiten Kampf lief es nicht schlecht, lange war der Punktestand ausgeglichen. Emil verlor jedoch durch einen Hebel des Gegners und belegte den siebten Platz.

Auch Florian schaffte es nicht, sein gesamtes Potenzial abzurufen. Zwar gelang ihm zunächst ein Sieg (4:2), doch in den nächsten Kämpfen hatte er stets knapp das Nachsehen. Im zweiten Kampf unterlag er bei Gleichstand durch Advantages, im dritten Kampf ließ er den Gegner aus Hessen zu oft gewähren und verlor mit 0:3. Auch sein vierter und letzter Kampf verlief unglücklich: Er geriet durch Unkonzentriertheiten in eine Aufgabetechnik seines Gegners und verlor. Florian wurde Siebter. 

Eugen war insgesamt besser aufgelegt, gewann zwei Kämpfe gegen einen Sachsen und einen Niedersachsen (jeweils 3:0) und stand damit im Halbfinale. Hier entwickelte sich ein spannendes Duell zwischen zwei talentierten Kämpfern. Eugen lag lange in Führung, gab diese jedoch kurz vor Schluss unglücklich ab und verlor mit 2:4. Es folgte der Kampf um Platz drei, den Eugen deutlich vor Ablauf der Kampfzeit durch Submission gewann. Somit gewann Eugen die Bronzemedaille in einem sehr gut besetzten Teilnehmerfeld.

Die Erbacher Wettkampfmannschaft erzielte somit ein sehr starkes Ergebnis. Fünf Medaillen, darunter zwei Deutsche Meistertitel, stehen nun zu Buche. Ein verdienter Erfolg für das harte Training! Auch die Trainer waren mit ihren Schützlingen zufrieden, die maßgeblich dazu beitrugen, dass Hessen als zweitbestes Bundesland aus dem Turnier hervorging.

Bildautor der Kampfbilder: Elsa Braun

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3 Deutsche Meister kommen aus Erbach